Der Morbus Basedow und das PCO-Syndrom sind leider keine Seltenheit mehr. Mittlerweile betreffen Hormonstörungen und Probleme mit der Schilddrüse eine Vielzahl an Menschen. Entdecke jetzt die spannende persönliche Geschichte von @kathas_soulfood und wie der Ayurveda sie dabei begleitet hat gesund zu werden.
ayurvedaben: Grüß dich liebe Katharina und schon mal vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst für diesen Beitrag. Stell dich doch bitte den Leserinnen kurz vor?
Ich bin 32 Jahre alt, arbeite die Hälfte der Zeit als Produktmanagerin und die andere Hälfte als Yogalehrerin. Den Kontrast aus beiden Welten liebe ich sehr. Vor ca. 10 Jahren habe ich die Diagnose „Morbus Basedow“ bekommen und vor ca. 4 Jahren kam das PCO-Syndrom dazu. Als PCOS dazukam habe ich den Entschluss gefasst, dass ich etwas ändern muss. Ich habe erfahren, dass man sich auf Heilung wirklich komplett einlassen muss und dass es meistens nicht mit nur einer Veränderung getan ist.
Nach vielen Jahren auf der Suche nach Heilung, kann ich nun sagen, dass ich mich gut fühle und die Krankheiten hinter mir lassen konnte. Auf Instagram teile ich auf meinen Profil @kathas_soulfood meine Erfahrungen im Bereich der Selbstheilung und meine Leidenschaft für gesunde Küche – ich liebe es meine Kreativität dort ausleben zu können und andere zu einem gesünderen Leben zu inspirieren!
ayurvedaben: Teile doch bitte kurz in leicht verständlichen Worten, was sich hinter den Begriffen Morbus Basedow und PCO-Syndrom verbirgt und wie sich diese bei dir bemerkbar gemacht haben?
Morbus Basedow ist eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse. Die Erkrankung führt zu einer übermäßigen Produktion von Schilddrüsenhormonen (Schilddrüsenüberfunktion) und geht häufig mit einer Schilddrüsenvergrößerung oder Beschwerden an den Augen (z.B. hervorstehende Augen / Druck an den Augen) einher.
Die Beschwerden an den Augen treten allerdings nur bei einem Teil der Morbus Basedow Patienten auf.
Ich hatte hauptsächlich Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion wie Schlaflosigkeit, Unruhe, Hitze und Herzrasen.
Das PCOS (Polyzystisches Ovarialsyndrom) äußert sich in den verschiedensten Symptomen – vom Ausbleiben der Periode über Zysten an den Eierstöcken bis zur unkontrollierbaren Gewichtszunahme, kann es zu den verschiedensten Symptomen kommen. Die Zysten sind Eibläschen, die sich weder vorwärts zum Eisprung noch zurück entwickeln. Das muss allerdings nicht unbedingt bei PCOS vorkommen und kann gleichzeitig auch bei anderen Störungen wie Amenorrhö vorkommen.
Typische Symptome von PCOS sind z.B.:
Bei mir hat sich das PCO-Syndrom hauptsächlich durch das Ausbleiben der Periode bemerkbar gemacht. Dieses Symptom hat mich so sehr beunruhigt, dass ich vor ca. 4 Jahren, nach unzähligen erfolglosen Arztbesuchen, den Entschluss gefasst habe, mich mit alternativen Heilungsmethoden zu beschäftigen.
ayurvedaben: Nach der sinnvollen und fundierten Diagnostik bei deinen Ärzten bist du über Umwege zum Ayurveda gekommen. Was waren deine ersten Erfahrungen und warum konnte dir Ayurveda so gut weiterhelfen?
Sowohl für Morbus Basedow als auch für PCOS bietet die Schulmedizin keine echten Heilungsmethoden, sondern eher eine Bekämpfung der Symptome. Ich hatte die Option meine Schilddrüse entfernen zu lassen oder Medikamente mit schlimmen Nebenwirkungen zu nehmen. Beides hat sich für mich nicht richtig angefühlt, sodass ich mich nach Alternativen umgeschaut habe. Durch meine Yogalehrerausbildung und das tiefere Eintauchen in Yoga, Pranayama (die Atemübungen) und Meditation, habe ich schon tolle Erfolge bei der Bekämpfung der Symptome der Schilddrüsenüberfunktion erzielt.
Die Ruhe und vor allem auch die Achtsamkeit für meinen Körper und Geist, haben mir geholfen wieder besser zu schlafen und ausgeglichener zu werden. Durch die Yogalehrerausbildung habe ich dann auch von Ayurveda erfahren.
Weil meine Symptome zwar besser wurden aber meine Blutwerte immer noch auf eine schwere Schilddrüsenerkrankung hindeuteten, habe ich dann meine erste Panchkrama Kur in München gemacht. Überzeugt von den ersten Ergebnissen folgte eine 4-wöchige Auszeit in einer Ayurveda Klinik in Indien und damit auch eine große Veränderung in meinem Heilungsweg.
Dabei haben neben der Ernährung und den Anwendungen (Massagen, Stirngüsse, Bäder) vor allem auch die Auszeit, die ich mir speziell für die Heilung genommen habe, eine große Rolle gespielt.
ayurvedaben: Welche Schwierigkeiten hattest du am Anfang, als du mit Ayurveda begonnen hast? Und wie hast du diese Schwierigkeiten bewältigt?
Ich muss zugeben, dass ich nach meiner ersten ayurvedischen Beratung erstmal viele Fragezeichen im Kopf hatte! 🙂 Wenn man sich das erste Mal mit der ayurvedischen Ernährung beschäftigt, können einen die ganzen Prinzipien schon etwas verwirren.
Nach einer anfänglichen Orientierungsphase hatte ich dann aber schnell den Eindruck, dass ich zum ersten Mal eine Ernährungsform gefunden habe, die ich dauerhaft in meinen Alltag integrieren kann.
Im Gegensatz zu vielen anderen Ernährungsformen geht es ja nicht darum, bestimmte Lebensmittelgruppen generell meiden, sondern individuell zu schauen, was der Mensch braucht und was er in welchem Zustand verträgt. Eben keine generellen „No go´s“.
Natürlich gab es schon Situationen, in denen es keine ideale Essensoption gab – in der Arbeit, bei Geburtstagen, Familienfeiern oder Freunden. Da hilft es zum einem – wie so oft im Leben – offen darüber zu reden und den Hintergrund zu erklären, zum anderen habe ich in diesen Situationen auf meinen Körper gehört und geschaut, wovon ich am ehesten etwas essen kann. Und am nächsten Tag habe ich einfach weitergemacht mit meiner gesunden Routine.
ayurvedaben: Welche Rolle hat deiner Meinung nach bei deinem persönlichen Heilungsweg die ayurvedische Ernährung gespielt?
Ich habe nach kürzester Zeit gespürt, wie gut mir die ayurvedische Ernährung tut. Ich habe gemerkt welchen Unterschied eine gesunde Verdauung für das allgemeine Wohlbefinden macht und wie viel mehr Energie man hat, wenn die Nahrung in Energie umgewandelt wird, ohne einen zu belasten. Und diese Energie brauchen wir eben – besonders wenn unser Körper heilen soll.
Ayurveda lehrt einen achtsamer zu sein, besser auf die Signale des Körper zu hören und ihm das zu geben was er braucht. Ich hatte z.B. keinen Heißhunger mehr oder Gelüste auf „verbotene Lebensmittel“, weil man mit der ayurvedischen Ernährung immer gut gesättigt ist und ausreichend essen kann/ sollte.
In der Zeit in Indien habe ich noch besser gespürt, dass Ayurveda nicht nur Ernährung ist, sondern auch die physischen Anwendungen und der Geist eine Rolle spielen. Ich hatte das Glück, dass es mir möglich war mich 4 Wochen nur auf meine Heilung zu konzentrieren.
Wenig später hatte ich wieder meine Periode und weitere Monate später kamen meine Hormone langsam wieder ins Gleichgewicht. Heilung ist leider kein einmaliges Unterfangen, sondern eine Reise und daher ist es umso wichtiger, etwas zu finden, was dauerhaft für einen funktioniert und nicht Verzicht für einen bedeutet.
ayurvedaben: Was begeistert dich am Ayurveda am meisten und wie hat es Einfluss in deinem Leben genommen?
Ich bin absolut überzeugt von der individuellen Herangehensweise von Ayurveda. Ich finde es toll, dass jeder Mensch als Individuum betrachtet wird und je nach Konstitution, Problem und Herausforderung einen individuellen Heilungsweg einschlagen kann.
Außerdem finde ich es sinnvoll und wichtig, dass Krankheiten ganzheitlich betrachtet werden. Dass der Geist eine Rolle spielt und sowohl Körper als auch Geist im Einklang sein müssen für das Wohlbefinden.
Zusammen mit Yoga ist Ayurveda zu einem festen Bestandteil in meinem Leben geworden. Beides zusammen hilft mir, mich ausgeglichen und gesund zu fühlen. Außerdem hilft es mir achtsamer zu sein, wenn mein Körper oder mein Geist mir Signale gibt, dass ich wieder mehr auf mich achten muss.
ayurvedaben: Gibt es für diejenigen Leserinnen, die sich jetzt vielleicht noch mal persönlich mit dir austauschen möchten eine Möglichkeit dazu? Teilst du vielleicht über Social Media noch weitere persönliche Erfahrungen von dir?
Ich teile meine Erfahrungen von der Selbstheilung und auch meine liebsten Rezepte auf meinem Instagram Profil @kathas_soulfood.
Dort findet man Tipps, wie man Gesundheit in den Alltag integrieren kann, wie man unkompliziert und lecker gesund kochen kann und darüber hinaus immer wieder Infografiken zu Prinzipien des Ayurveda.
Die hier enthaltenen Erfahrungen und Erläuterungen dienen nur zu Ihrer Information und ersetzen nicht die Anweisungen oder den Besuch eines Arztes oder Heilpraktikers.
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