Mit Hilfe der Ayurveda- und Yogapraxis zu einem vollkommen neuen Selbstbewusst-sein. Möchtest du dich selbst besser verstehen und herausfinden in welchen Zuständen du dich eigentlich gerade tatsächlich befindest? Dann entdecke jetzt die persönliche Geschichte von Mallika Devi.
ayurvedaben: Grüß dich liebe Mallika und schon mal vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst für diesen Beitrag. Stell dich doch bitte den Leserinnen kurz vor?
Hallo lieber Ben! Danke, dass du mich zu diesem Interview eingeladen hast. Ich freue mich wirklich sehr, mit dir dieses Gespräch zu führen und über bedeutsame Themen zu sprechen. Um mich vorzustellen, erzähle ich dir kurz darüber, was meine Leidenschaften sind und wofür mein Herz höher schlägt: Ich bin seit zwei Jahren ausgebildete Yogalehrerin und habe damit einen Weg eingeschlagen, der meinem Wesen, meinen tiefsten Interessen und meiner unbändigen Neugier über das Leben am besten gerecht wird. Ich bin schon als Kind sehr verbunden gewesen mit den Welten außerhalb dessen, was wir mit unseren fünf Sinnen wahrnehmen können und oft als Realität definieren. Durch meine Reise in die Philosophie des Yoga und Ayurveda habe ich einen Rahmen gefunden, meine innersten Bedürfnisse auszuleben und meine eigene Realität zu definieren. Mallika Devi ist mein spiritueller Name, den ich von meinem indischen Mentor erhielt, als ich mich mit Herz und Seele für den Weg des Yoga entschied und von ihm darin initiiert wurde.
Ich arbeite seit vielen Jahren hauptberuflich als Model und lebe damit in sehr unterschiedlichen Universen, die sich trotzdem wunderbar miteinander verbinden lassen. Wie ein Freund einst so gut auf den Punkt brachte: Either everything is spiritual or nothing is. Für die nahe Zukunft wünsche ich mir, mein Leben ganz und gar dem Yoga zu widmen – auch in der Arbeit.
ayurvedaben: Erzähl doch bitte, wie du zum ersten Mal mit dem Ayurveda in Berührung gekommen bist und wie das dein Leben beeinflusst hat?
Meine Mutter suchte schon in meiner Kindheit immer einen ayurvedischen Doktor hier in Berlin auf und meine ersten Erinnerungen sind stark von den Besuchen in seiner Praxis geprägt. Ich habe das unfassbare Glück, eine Mutter zu haben, die spirituell sehr verbunden ist, die mich auf unzählige Reisen mitnahm, auf denen wir viele Religionen kennenlernten, spirituelle Praktiken ausprobierten und unseren Horizont erweiterten. Meine Mutter hat schon immer anders gedacht, gelebt und gehandelt und mir damit so viele wertvolle Dinge mit auf den Lebensweg gegeben.
Was ich besonders von Dr. Sharma erinnere ist sein dunkler, kleiner Raum gefüllt mit Regalen und unzähligen Pulvern, Döschen, Produkten…der Raum und er selbst waren immer von einem besonderen, würzigen Geruch umworben und wenn wir aus seiner Praxis gingen, hatten wir immer ein paar Papiertütchen mit unterschiedlichen Pulvern im Gepäck, Gewürzen, Tinkturen und Rezepten. Ein Besuch bei Dr. Sharma war immer wie ein Besuch in eine andere Welt. Ich wünschte, ich hätte immer noch einen ayurvedischen Familienarzt, der mein Leben begleitet; ihn gibt es leider nicht mehr. Ich habe aber letztes Jahr eine wundervolle Ayurveda-Massage-Praxis gefunden – Ayurveda Kalari Berlin – wo ein ganz tolles Ehepaar Ayurveda-Beratungen macht. Das ist zur Zeit mein Kontaktpunkt und ich bin total glücklich wieder einen direkten Bezug gefunden zu haben.
ayurvedaben: Warum gehören deiner Meinung nach Ayurveda und Yoga untrennbar zusammen? Und wie haben diese beiden Schwesterwissenschaften dir dabei geholfen, mehr in deine individuelle Balance zu finden?
Yoga und Ayurveda entstammen beide einer jahrtausendealten, indischen Tradition, sind verankert in den Schriften der Vedas und teilen nicht nur das Vokabular, sondern basieren auf dem selben Verständnis über den Menschen als Ausdruck Göttlichen Bewusstseins – untrennbar mit allem verbunden. In beiden Philosophien geht es darum, den Menschen und das Leben ganzheitlich zu betrachten und bewusst-sein in alles Handeln zu bringen. Yoga und Ayurveda ergänzen sich darin, Werkzeuge bereitzustellen, um ein Leben in Frieden, Harmonie und Glück zu leben und im Einklang mit der Natur im Außen und im Inneren zu sein.
ayurvedaben: Was bedeutet Yoga für dich?
In Yoga fühle ich mich zu Hause. Yoga zu studieren, zu leben und zu lehren bedeutet für mich, inneren Frieden zu kultivieren, den Weg der Selbst-Erkenntnis zu beschreiten und mich den Antworten auf die Frage “Wer bin ich?” zu nähern – der wohl spannendsten Frage, die es gibt. Yoga ist für mich ein Weg der Freiheit, der Liebe und des Friedens. Und das möchte ich mit all denjenigen teilen, die ebenfalls nach Sinn(-haftigkeit) und Glück suchen – am Ende tun wir das schließlich alle!
Für mich beginnt der langersehnte Frieden für die Welt bei mir selbst – wenn ich es schaffe, Frieden in mir zu finden, Liebe für mich selbst zu leben, dann trage ich nachhaltig dazu bei, dass die Welt ein besserer Ort wird. Inwiefern? In meinen Augen haben wir als Individuen den größten Einfluss auf das Weltgeschehen, indem wir als Beispiel leben – so inspirieren wir Andere, ebenfalls Glück, Harmonie und Gesundheit zu finden, beziehungsweise respektvoll, bewusst und nachhaltig zu leben.
ayurvedaben: Welche Gefühle hat das bei dir ausgelöst, als du erkannt hast, das dir der Ayurveda endlich die Klarheit und den Rahmen geboten hat, um dich immer wieder eigenständig in deine Balance bringen zu können?
Deine Frage bringt es auf den Punkt. Ich habe mich lange Zeit verwirrt und überfordert gefühlt von all den Ernährungsmöglichkeiten, Gesundheitstipps, und alternativen Heilmethoden. Ständig kommen neue Sichtweisen, Konzepte und Tipps auf den Markt und nichts davon hat in mir resoniert. Mit Ayurveda spüre ich diese Resonanz und ich finde es sagenhaft spannend, dass es Ayurveda seit tausenden von Jahren gibt; dass quasi ein Universum von Antworten vor unseren Augen liegt, welches jedem einzelnen von uns einen eigenen, individuellen Weg ermöglicht und uns zurück zu der Quelle unseres Seins führt. Es macht Spaß, sich darin einzuleben und es fortwährend zu studieren- ich stehe definitiv mit Ayurveda noch ganz am Anfang.
Endlich habe ich einen Rahmen gefunden, in dem ich mich wohlfühle und den ich ein Leben lang weiter studieren kann. Durch Ayurveda habe ich ein neues Verständnis von meinem Körper und seinen Bedürfnissen bekommen und weiß von Tag zu Tag mehr, wie ich durch meine Ernährungsweise darauf Einfluss nehmen kann. Ich fühle mich einfach angekommen und weiß, dass ich noch ein Leben lang weiter damit lernen darf.
ayurvedaben: Welche Schwierigkeiten hattest du am Anfang als du mit Ayurveda begonnen hast? Und wie hast du diese Schwierigkeiten bewältigt?
Ich habe mich lange Zeit nicht wirklich getraut, Ayurveda näher zu betrachten, weil es für mich auf den ersten Blick sehr komplex wirkte und ich immer dachte, dass sich besonders die Ernährung sehr auf die indische Art, Essen zuzubereiten bezieht. Ich liebe indisches Essen, verstehe mich nicht falsch. Aber ich habe dann herausgefunden, dass es vor allem darum geht, die Ressourcen zu nutzen, die einem zur Verfügung stehen. Ayurveda ist nicht kulturgebunden oder starr. Es lehrt mich vielmehr, wie ich regionale Produkte nutzen und zubereiten kann, sodass mein Körper und Geist wirklich davon profitieren.
Meine anfängliche Hemmnis wurde schließlich dadurch überwunden, dass ich vier Monate im Ashram meines indischen Mentors auf Mallorca lebte und er mir seine Welt des Kochen eröffnete, mir Rezepte beibrachte und jeden Tag mit mir kochte. Er hat mir damit im wahrsten Sinne des Wortes Ayurveda schmackhaft gemacht. Ich bin ihm unendlich dankbar dafür und koche heute noch am liebsten seine Rezepte.
ayurvedaben: Was begeistert dich am Ayurveda am meisten?
Beim Kochen fühle ich mich oft ein bisschen wie eine Alchemistin. Die Kombination von Gewürzen und Zutaten hat für mich etwas magisches, es entfalten sich Geschmacksrichtungen, die ich vorher nicht kannte und ich finde es so wunderschön, dass der Körper genau weiß, was er gerade braucht. Kochen steht für mich nun in enger Verbindung mit meinem körperlichen und geistigen Zustand, der sich täglich ändert. Ich kenne meine Grundkonstitution und kann durch mein Wissen mittlerweile sehr gut fühlen, wo bei mir ein Defizit liegt und wie ich es ausgleichen kann. Toll finde ich auch, dass eine vegan/vegetarische Ernährung mit Ayurveda total einfach wird und man geschmacklich Fleisch oder Fisch nie vermisst. Überhaupt, je mehr man in die Welt des Yoga und Ayurveda eintaucht und in Verbindung mit sich selbst steht, desto deutlicher wird die Verbindung zur Natur und Umwelt- es erschließt sich damit von selbst, dass die meisten Yogis kein Fleisch oder Fisch essen.
ayurvedaben: Gab es Schwierigkeiten, als du begonnen hast die Ernährung auf ayurvedisch umzustellen? Oder gab es etwas, das dir am Anfang vollkommen unverständlich war?
Geholfen hat mir wie gesagt die Erfahrung an der Seite meines Mentors – er hat es mir sehr einfach gemacht, das Konzept zu verstehen und meine Denkweise dahingehend zu öffnen. Durch meine Mutter habe ich mein Leben lang gesund gegessen und schon immer eine Leidenschaft für das Kochen gehabt. Ich bin aber auch der Überzeugung, dass für alles im Leben der richtige Zeitpunkt kommt. Und wenn er da ist, wenn die Neugier und das Interesse oder der Leidensdruck groß genug sind, erschließen sich neue Dinge ganz einfach. So war es für mich immer, auch im Ayurveda.
Aber ich bin auch nicht dogmatisch und esse nicht nur strikt ayurvedisch. Es ist Teil meines Lebens geworden, aber ich kann mich auch gut Situationen anpassen, die nicht in meiner Hand liegen und dränge meine Erkenntnisse niemandem auf.
ayurvedaben: Aus deiner jetzigen persönlichen Erfahrung heraus, welche wertvollen Tipps würdest du denjenigen Leserinnen geben, die sich jetzt auch noch mehr auf die spannende Reise zu sich selbst begeben möchten?
Ich liebe Dr. Vasant Lad und all seine Bücher. Für mich ist er der Ausdruck von Weisheit und Bescheidenheit, seine Arbeit beeindruckt mich zutiefst und durch ihn lerne ich sehr viel. Ich habe mir fünf seiner Bücher gekauft und finde sie sind leicht zugänglich. Es gibt auch eine Dokumentation über ihn “Der Doktor aus Indien”, die ich jedem gerne empfehle, der einen Einblick gewinnen möchte.
Und dann ermutige ich jeden, neugierig zu sein, mutig zu sein, dem Herzen zu folgen und nach Resonanz zu handeln; sich Menschen zu suchen, die einen inspirieren, in Austausch zu gehen. So haben ja auch wir uns schließlich gefunden! Ich bin zwar ein Kritiker sozialer Medien, aber wenn man sie bewusst und sinnvoll nutzt, kann man darüber wundervolle Inspiration schöpfen und mit tollen Menschen in Kontakt kommen – so wie mit dir!
ayurvedaben: Gibt es für diejenigen Leserinnen, die sich jetzt vielleicht noch mal persönlich mit dir austauschen möchten eine Möglichkeit dazu? Teilst du vielleicht über Social Media noch weitere persönliche Erfahrungen zu Ayurveda und Yoga?
Ich freue mich über jeden, der mit mir in Kontakt treten möchte. Ihr schaut auf meiner Webseite www.mallikadevi.com vorbei und sendet mir darüber einfach eine Email. Meine Leidenschaft für Yoga und Ayurveda teile ich sehr gerne mit jedem, der daran Interesse hat.
I am you. You are me. Tat Tvam Asi.
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